Du fühlst Dich manchmal missverstanden oder übersehen? Daran könnte es liegen.
Du betrittst einen Raum und noch bevor Du etwas sagst, haben die anderen sich längst ein Bild von Dir gemacht.
Steile These? Eigentlich nicht. Du kennst es bestimmt: Du gehst zu einem Meeting und es kommt jemand in den Raum, der sofort einschüchternd wirkt. Oder jemand kommt rein und alle Augen richten sich direkt auf diese Person – anerkennend, bewundernd oder ablehnend. Vielleicht kennst Du es sogar von Dir selber: Du betrittst einen Raum und hast das Gefühl, Du fällst auf. Oder wirst einfach positiv wahrgenommen. Oder auch gar nicht gesehen. Vielleicht hast Du auch schonmal erlebt, dass Menschen Dich für zu laut, zu fordernd oder aber für zu still oder zu zurückhaltend gehalten haben.
Wie du wirkst, bevor du sprichst.
Tatsächlich findet etwa 50 % der Kommunikation nonverbal statt. Ich meine sogar gelesen zu haben, es seien 80 %, aber ich wollte mich ohne Quelle nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. 😉
Das heißt auch, dass neben dem, was Du sagst, nicht nur Deine Mimik und Gestik eine Rolle spielen, sondern auch Deine Körperhaltung und Dein Outfit.
Den Fehler, den wir gerne machen: Wir tragen etwas, das nicht zu uns passt oder zu dem, was wir ausstrahlen.
Der Mensch, der einschüchternd wirkt, trägt vermutlich keinen Schlabberlook oder eine helle freundliche Farbe. Dagegen trägt die Person, die auffällt, die alle angucken, vermutlich kein Beige – und wenn, dann sehr gut gestylt.
Jetzt kann man sich das Ganze auf sehr unterschiedliche Weisen zu nutzen machen:
Du kannst etwas anziehen, um z.B. aufzufallen oder eben um gerade nicht aufzufallen.
Du kannst etwas besonders sportliches oder jugendliches anzuziehen, um frischer zu wirken.
Oder etwas sehr klassisches, um seriöser zu wirken.
Hier gibt es allerdings einen Haken:
Wenn Du vom Charakter her eigentlich gar nicht der klassische Typ bist – also zum Beispiel nicht besonders seriös, zurückhaltend, konservativ, strukturiert oder wertebewusst – kann es passieren, dass Du Dich in einem klassischen Kostüm sehr unwohl fühlst. Oder auch eingeengt, unbeweglich, starr. Und dieses Unwohlsein strahlst Du aus.
Deine Kleidung spricht seriös, Deine Körpersprache sagt unsicher. Dein Gegenüber ist verwirrt.
Wenn Dein Outfit gegen Dich spricht.
Die Fragst ist also: Was sagt Deine Kleidung, wenn Du nichts sagst?
Und spricht sie für Dich oder gegen Dich?
Ich selber kenne das Ganze zu gut. Ich war früher oft zurückhaltend und eher seriös angezogen, bin aber eigentlich direkt, offen und manchmal auch sehr ironisch. Diese Diskrepanz führte oft zu Missverständnissen. Ich wurde als ZU direkt, ZU laut, ZU frech wahrgenommen.
Meine Kleidung hat oft gegen mich gesprochen – vor allem im beruflichen Kontext.
Echt statt angepasst
Wie ist es bei Dir? Sagt Deine Kleidung das, was Du auch sagen willst? Erzählt Deine Kleidung eine aktuelle Geschichte oder noch eine alten Version von Dir? Was drückst Du aus, ohne dass es Dir bewusst ist?
Ich weiß, dass die Fragen nicht unbedingt leicht zu beantworten sind. Aber ich kann Dir auf jeden Fall versichern:
Es gibt nichts schöneres, als wenn die eigene Kleidung und man selbst die selbe Sprache spricht. Es gibt nämlich kein Gefühl mehr von Verkleidet sein. Kein Gefühl von zu laut oder zu leise. Nur ein Gefühl von ECHT und GENAU RICHTIG.
“Jedes Outfit ist ein Statement über Dich – auch das unbewusste.”


